Hanf ist eine einjährige Kurztagspflanze mit verzweigtem Stängel, der 5 bis 20 cm dick wird. Er trägt fremdbefruchtende, windbestäubende Blüten
und die Frucht ist eine Nuss mit nur einem ölhaltigem Samen, der 2 bis 5 mm groß wird.
-
Systematik: Familie: Cannabinacae; Art: Cannabis sativa
-
Klima : Faserhanf: 1900 bis 2000 °C Wärmesumme;
Samenhanf: 2500 bis 3000 °C Wärmesumme, 500 bis 700 mm Niederschlag, mindestens aber 300 mm.
-
Boden : nährstoffreiche, tiefgründige, nicht
verdichtete und neutrale bis leicht basische Böden mit hoher Wasserspeicherkapazität.
-
Fruchtfolge : zwischen zwei
Getreiden, Vorfrüchte aus
Leguminosen , selbstverträglicher
Anbau auf gleicher Fläche zwei bis drei Jahre möglich.
-
Düngung: Faserhanf: 80 bis 120 kg Stickstoff/Hektar; 60 bis 90 kg Phosphat/Hektar, 80 bis 100 kg Kalium/Hektar; Samenhanf: 100 bis 125kg Stickstoff/Hektar; 70 bis 90 kg
Phosphat/Hektar, 120 bis 160 kg Kalium/Hektar
-
Aussaat: Ende April bis Ende Mai mit Drillmaschine, Reihenabstand bei Fasernutzung: 25 cm ergibt 30 bis 40 kg Saatgut/Hektar.
-
Pflanzenschutz: bei Faserhanf keine Unkrautregulierung notwendig, bei Samenhanf mechanische Maßnahmen; Schädlinge: Hanferdfloh, kleine Hanfmotte, Maiszünsler, aber alle kaum
ertragsbeeinflussend.
-
Ertrag: Hanfstroh 7 bis 10 Tonnen/Hektar, Fasergehlt: 28 bis 30 Prozent (2 bis 3 Tonnen/Hektar), davon 25 Prozent Kurzfasern, 5 Prozent Langfasern; Samenertrag: 500 bis 80 kg/Hektar.
-
Besonderheiten: Es ist nur der Anbau von zugelassenen Hanfsorten mit einem THC-Gehalt von unter 0,3 Prozent im oberen Blattdrittel und der registrierten Sorten der EU-Sortenliste
erlaubt (Antrag bei der Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung in
Bonn).
-
Ökologie: Hanf ist wenig anfällig für Krankheiten, das Auftreten vonm Schädlingen verursacht in der Regel keine Ertragseinbußen, daher benötigt Hanf bei normaler Bestandstenwicklkung
keine
Herbizide , da es durch seine
Schnellwüchsigkeit Beikräuter verdrängt.
Literatur:
-
Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen; Thieme Verlag Stuttgart 1997
-
Franke, W.: Nutzpflanzenkunde, Thieme Verlag Stuttgart 1992
-
KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung (Hrsg.): Leitfaden Nachwachsende Rohstoffe – Anbau, Verarbeitung, Produkte; C.F. Müller Verlag Heidelberg 1998
-
Rehm, S.: Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen: Anbau und wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. 3. Auflage Stuttgart 1996
-
Bellmann, H. et. al.: Steinbachs Großer Tier- und Pflanzenführer; Ulmer Verlag 2005